zurück zur Startseite

 

 

 

 

 

Frühjahr/Sommer 2019

 

 

Öffentliche Vortragsreihe

 

GRABSTEIN-DIALOGE MIT THEODOR FONTANE

 

Monatliche Vortragsreihe auf dem Alten Garnisonfriedhof

 

(Berlin-Mitte, Kleine Rosenthaler Straße 3, 10119 Berlin)

 

 

 

 

12. April, 18 Uhr (17 Uhr Führung)

 

 

Friedrich de la Motte Fouqué,

 

Dichter der Romantik 

 

im Dialog mit Caroline von Briest, Prinz Louis Ferdinand,

 

Rahel Varnhagen, E.T.A. Hoffmann und „Undine“

 

 

 

Referent: Dr. Dieter Weigert

 

 

 

 

 

10. Mai, 18 Uhr (17 Uhr Führung)

 

 

Heinrich von Minutoli,

 

Ägyptologe und General 

 

im Dialog mit Andreas von Boguslawski, Karl Wilhelm Ramler,

 

Karl Friedrich Schinkel, Prinz Karl,

 

Johann Wolfgang von Goethe

 

 

Referent: Dr. Dieter Weigert

 

 

 

 

 

7. Juni, 18 Uhr (17 Uhr Führung)

 

 

Adolphine von dem Knesebeck, Reiseschriftstellerin

 

im Dialog mit dem Konsul Bonaparte, Heinrich von Kleist,

 

Adelbert von Chamisso,

 

dem Generalfeldmarschall Karl Friedrich von dem Knesebeck

 

und Väterchen Gleim

 

 

 

Referent Dr. Paul-Haimon Lins

 

 

Eintritt frei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Storniert aus finanziellen Gründen:

 

"SCHREIE IN DER MARK"

 

Kunstausstellung auf dem Alten Berliner Garnisonfriedhof 2019/2020

 

Vier Berliner Künstlerinnen (Lucia Fischer, Rosika Jankó-Glage, Beate Spitzmüller) und ein Künstler aus Potsdam als Gast (Bernhard Ailinger) werden mit ihren spezifischen bildnerischen Mitteln in den Gebäuden auf dem historischen Offiziersfriedhof (Berlin-Mitte) das tragische Schicksal politisch und sozial aktiver Frauen der Mark Brandenburg vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart präsentieren mit dem Ziel, die Berliner Öffentlichkeit mit zeitgenössischer Kunst für dieses Thema zu sensibilisieren.


Ausgewählt in den die Kunstwerke begleitenden Texten und Materialien sind politisch bedeutende Persönlichkeiten wie unter anderem Rosa Luxemburg, Oda Schottmüller und Lucie Lenz als Vorkämpferinnen für soziale Gerechtigkeit; die Opfer der NS-Diktatur Regina Jonas, Sonia Horn, Getrud Kolmar, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit unter dem Vorwand des Hexenzaubers oder der Ketzerei verfolgte, gemarterte und ermordete Frauen am Beispiel von Bernau und der Uckermark wie auch Frauen als Opfer von fürstlichem Machtmissbrauch.
Bekannte und weniger bekannte Namen stehen beispielhaft für Hexen- und Ketzerinnenverfolgung, Ermordung, fürstlichen Machtmissbrauch und langjährige Einkerkerung politischer Gegnerinnen oder verstoßener Mätressen der Herrscher, Vertreibung, Exilierung, sexuelle Gewalt und andere Maßnahmen des politischen Terrors seit dem 14. Jahrhundert im Focus der künstlerischen Darstellung.


Der Alte Berliner Garnisonfriedhof bietet einen eindrucksvollen Hintergrund der Ausstellung - wegen des militärischen Charakters des Friedhofs, - wegen der letzten Ruhestätte der im KZ Ravensbrück eingekerkerten polnischen Widerstandskämpferin Sonia Horn, - wegen des Gegensatzes der in den Ausstellungsobjekten dargestellten Gewalt gegen Frauen zu den idealisierenden, Harmonie ausstrahlenden Frauenskulpturen der Bildhauer Fritz Klimsch oder Adolf Jahn aus dem 20. Jahrhundert. Der Ort bietet sich auch deshalb an, weil sich hier das Grab des Dichters der Romantik Friedrich de la Motte Fouqué befindet, der mit der Märchengestalt Undine vielfältige Bezüge zur Mythologie des Mittelalters schuf.


Separat werden Bilder und Texte präsentiert, die an die Auseinandersetzungen bedeutender Künstler mit den Themen Hexen, Ketzerinnen, Schicksale von Frauen erinnern – wie u.a. Hans Baldung gen. Grien, Daniel Chodowiecki, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz. Vorgesehen ist auch die Präsentation von Archivalien (z.B. Verhörprotokolle) und Dokumenten, die anschaulich Folter- und Hinrichtungsmethoden, die Namen und Biographien der Opfer und Täter belegen.


Der Focus der Ausstellung auf die Mark Brandenburg ergibt sich daraus, dass zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert die Mark Brandenburg unter den Einfluss unterschiedlicher religiöser und freigeistiger Bewegungen gekommen waren. Die Obrigkeiten verfolgten mit brutaler Härte Frauen und Männer; Prozesse der Inquisition, Folter und Hinrichtungen fanden unter dem Beifall einer breiten Öffentlichkeit in Berlin, Angermünde, Bernau, Prenzlau und anderen Orten statt.

 

 

Beteiligte Künstler*innen:
Lucia Fischer (www.lucia-fischer.com)

Antonia Duende (www.antoniaduende.com)

Beate Spitzmüller (beate-spitzmueller.de)

Rosika Jankó-Glage (facebook: Atelier Rosika Janko-Glage)

(3 weitere Berliner Künstler*innen angefragt)

Als Gast: Bernhard Ailinger, Potsdam (www.ailinger.net)

 

Mögliche Termine:

a) 1. September 2019 – Oktober 2019

b) 8. März 2020 – April 2020

 

 

 

Das kulturpolitische Ziel der Ausstellung ist es, die Berliner Öffentlichkeit mit zeitgenössischer Kunst zu sensibilisieren für das Schicksal aktiver Frauen in der Geschichte zwischen dem ausgehenden Mittelalter und dem 20. Jahrhundert in der Mark Brandenburg. Ausgewählt in den die Kunstwerke begleitenden Texten und Materialien sind politisch bedeutende Persönlichkeiten wie unter anderem Rosa Luxemburg, Oda Schottmüller und Lucie Lenz als Vorkämpferinnen für soziale Gerechtigkeit; im Mittelalter und in der frühen Neuzeit unter dem Vorwand des Hexenzaubers oder der Ketzerei verfolgte, gemarterte und ermordete Frauen am Beispiel von Bernau und der Uckermark wie auch Frauen als Opfer von fürstlichem Machtmissbrauch.

Das ästhetisch-philosophische Ziel der Ausstellung ist es, das idealisierte Frauenimage in der bildenden Kunst zu entmystifizieren, wobei die Künstler*innen nicht an allgemeinen geschichtlichen Zusammenhängen oder Einzelschicksalen haften bleiben, sondern durch ihre künstlerische Ausdrucksweise vom Abstrakten zum Konkreten, vom Typischen zum Individuellen aufsteigen.

 

 

Bekannte und weniger bekannte Namen stehen beispielhaft für Hexen- und Ketzerinnenverfolgung, Ermordung, fürstlichen Machtmissbrauch und langjährige Einkerkerung politischer Gegnerinnen oder verstoßener Mätressen der Herrscher, Vertreibung, Exilierung, sexuelle Gewalt und andere Maßnahmen des politischen Terrors seit dem 14. Jahrhundert im Focus der künstlerischen Darstellung:

 

Opfer der Inquisition im Mittelalter und der frühen Neuzeit - Mette Döring (1392-1394 Folter der Inquisition), Dorothea Meermann (+ 1622), Catarina Selchow (+ 1622), Hedwig Rössmann (+ 1665) und weitere Opfer der Inquisition in der Uckermark, Neumark, Prignitz, Bernau

 

Getötet während der Barrikadenkämpfe 1848: Adelaide /Adeline Behm (+ 1848), Charlotte Dambach (+ 1848), Lina Duß (+ 1848), Henriette Fuchs (+ 1848), Caroline Gliesche (+ 1848), Caroline Kleinfeld (+ 1848), Charlotte  Poppe (+ 1848), Helene Rosenfeld (+ 1848), Wilhelmine Stockmann (+ 1848), Christiane/Christine Wagemann/ Wegemann (+ 1848), Auguste Wentzel/Wenzel (+ 1848)

 

Als demokratische Politikerinnen 1848/49 ins Exil getrieben: Louise Aston, Lucie Lenz,

 

Politisch und sozial aktive Frauen, zwischen 1919 – 1945 ermordet:  Rosa Luxemburg (+1919), Gertrud Kolmar (+1943), Oda Schottmüller (+1943), Rabbinerin Regina Jonas (+1944), Sonia Horn (+1945) oder ins Exil getrieben:  Nelly Sachs

Verstoßen und verfolgt: Anna Sydow (+1575 in der Festung Spandau nach 20-jähiger Kerkerhaft als ehemalige Mätresse des Kurfürsten),  Catharina Ryckers (1710 vertrieben aus Berlin als gestürzte Mätresse des Königs)

 

 

Separat („Der Dritte Raum“) werden in Ergänzung zu den Objekten der bildenden Kunst auf Tafeln und in Vitrinen Abbildungen, Texte und Kleinplastiken präsentiert, die an die Auseinandersetzungen bedeutender Künstler der Renaissance, der frühen Neuzeit und der Moderne mit den Themen Hexen, Ketzerinnen, Schicksale von Frauen erinnern – wie u.a. Hans Baldung gen. Grien, Daniel Chodowiecki, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz. Vorgesehen in Vitrinen ist auch die Präsentation authentischer oder kopierter Archivalien (z.B. Verhörprotokolle), Dokumente, die anschaulich Folter- und Hinrichtungsmethoden, die Namen der Opfer und Täter, die regionalen Verflechtungen der Inquisitionsbehörden belegen.

 

Der Focus der Ausstellung auf die Mark Brandenburg ergibt sich daraus, dass zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert die Mark Brandenburg und die angrenzenden Territorien Pommerns und Mecklenburgs unter den Einfluss unterschiedlicher religiöser und freigeistiger Bewegungen (u.a. Waldenser, Beginen und Begarden, Mystiker, Luziferianer) gekommen waren. Die Obrigkeiten verfolgten mit brutaler Härte Frauen und Männer; Prozesse der Inquisition, Folter und Hinrichtungen fanden unter dem Beifall einer breiten Öffentlichkeit in Berlin, Angermünde, Bernau, Prenzlau und anderen Orten statt.

 

Raumaufteilung:

Insgesamt stehen etwa 4 verschließbare Innen-Räume in 2 Bauten – ehemaliges Verwalterhaus, Lapidarium - (50, 30, 20, 8 qm Fläche), 60 qm Wandflächen im Treppenhaus und Korridor zur Verfügung.

 

 

Ausstellungsobjekte


Lucia Fischer:

Skulptur „# 3.0“ (Marter), 230x50 cm, (farbig gestaltetes Glasgemälde auf Eisensockel), ehemaliges Verwalterhaus

Skulptur „women/mother“ ca. 130x80x60 cm, (Eisenguss), Lapidarium, im Kontext zu dem Gedenkstein für die drei im I. Weltkrieg gefallenen Brüder und der Grabstelle ihrer Mutter Johanna Schmuckert)

 

Rosika Jankó-Glage:

„Dies alles ist in dir“ (Paul Fleming) – Serie von 6 Bildern, Acryl auf Leinwand, verschiedene Größen, 40x60 cm, Lapidarium oder Verwalterhaus

 

Beate Spitzmüller:

Frauenköpfe der Renaissance, Metallplattendruck auf Aluminium, gebürstet, diverse Größen zwischen 5x30 und 38x30 cm

 

Antonia Duende:

Installationen: In alten Fensterrahmen integrierte Malerei - Mischtechnik auf China-Papier, auf der Basis von Frottagen aus Grabstein-Inschriften auf Berliner Friedhöfen und Gedenktafeln im öffentlichen Raum, Lapidarium

Malerei: Berliner Landschaftsporträt – geprägt durch die Spuren der Berliner Frauengeschichte,  

ca. 80x150 cm, Mischtechnik auf Leinwand, Lapidarium oder Verwalterhaus

 

Bernhard Ailinger, Potsdam, als Gast

3 Gemälde:  Jesus und Mariamagdalena (2009), O.T. (2009), Die Richter (2009), Verwalterhaus

 

 

Besondere Aktivitäten:

Katalog in Buchform mit Illustrationen, (Teil I: Dokumentation, Ausstellungsobjekte und Biographien der beteiligten Künstler*innen, Teil II: Ästhetische und historische Querschnittsthemen; externe Autoren, Beiträge der Kuratoren, Teilnehmer*innen), etwa 200 S., 40 Abb.

Rahmenprogramm: Vorträge, Führungen, Künstlergespräche

 

Online-Auftritt